Sonntag, 29. Juli 2018

Mount Rainier und Mount St. Helens

Nachdem ich meinen Besuch in Seattle wieder in den Flieger zurück in die Heimat gesetzt habe, habe ich meinen Endspurt gestartet. Nicht mal mehr sechs Wochen habe ich ja nur noch ;-)
Die nächsten Stationen auf meiner Reise waren Mount Rainier National Park und Mount St. Helens National Monument. Beides sind Vulkane wobei letzterer erst kürzlich ausgebrochen ist - und zwar so richtig!
Aber der Reihe nach. Mount Rainier, der mit Abstand größte Berg der Gebirgskette, bietet verschiedene Gegenden die man besuchen kann. Man kann weit noch oben gehen (theoretisch auch den Gipfel stürmen, dauert aber ewig und man braucht eine entsprechende Ausrüstung) und die alpine Landschaft geniessen, mit Blick auf die Gletscher und jetzt im Sommer auch mit Wasserfällen. Daneben gibt es auch traumhafte Wanderungen durch Blumenwiesen, an Seen vorbei oder in Wälder.




Bis 1980 sah der Mount St. Helens noch ganz ähnlich aus. Ein symmetrischer gletscherbedeckte Vulkan, mit Wiesen, Wäldern und Seen in der Umgebung.
Am 18. Mai, nachdem über 2 Monate lang Erdbeben einen Ausbruch angekündigt haben, gab es den größten Erdrutsch seit der Geschichtsschreibung. Soll wohl besonders gewaltig klingen, war aber erdgeschichtlich gesehen natürlich eher klein. So lange gibt es halt einfach noch keine Geschichtsschreibung :-)
Dadurch, dass die halbe Flanke weggerutscht ist, konnte der Berg die angestaute Lava nicht mehr halten, die explosionsartig heraus geschossen ist. Insgesamt hat sich eine fast 25 Km hohe Aschewolke gebildet, die den ganzen Himmel verdunkelt hat, auch noch in größerer Entfernung. Im näheren Umkreis wurden sämtliche Bäume vernichtet und die ganze Landschaft auf den Kopf gestellt.
Fun Fact am Rande: Im Umkreis von 60 Meilen hat man die Explosion nicht hören können (die brechenden Bäume und Schlammlawinen aber natürlich schon), weil die Schallwellen nach oben gingen. Diese wurden von der Athmosphäre reflektiert und gingen dann zwischen 100 und 150 Meilen auf die Erde nieder und wurden wieder reflektiert usw. Dadurch gab es ringförmige Zonen wo man die Explosion gehört hat und eben auch nicht.
Bis zum heutigen Tag hat Mount St. Helens etwa 10% seiner verloren Masse wieder aufgebaut, man kann also noch gefahrlos hin. Man kann sogar in den Krater wandern, ist auch nicht weiter schwer, zieht sich nur etwas zeitlich.



Mittwoch, 25. Juli 2018

Vancouver

Die Perle Kanadas an der Pazifikküste war der nächste Halt. An die Stadt, die regelmäßig in den Topplätzen der Listen der lebenswertesten Städte landet, hat man natürlich auch entsprechende Ansprüche. Und landschaftlich ist es eine Stadt die seines gleichen sucht. Man hat die Berge für Sommer- und Winteraktivitäten direkt vor der Tür und dazu noch das Meer inklusive Stadtstrände. Jetzt denkt man bei Kanada natürlich immer an Eis und Schnee. Im Sommer ist der Niederschlag aber recht gering und die 30 Grad werden eigentlich durchgehend geknackt.
Die Stadt an sich ist allerdings ernüchternd gewöhnlich. Wobei "gewöhnlich" für nordamerikanische Verhältnisse. Es gibt eine gewaltige Skyline, wie man sie in Deutschland so fast gar nicht kennt. Dazu gibt es einen schönen Park der direkt am Meer liegt.




Ein Highlight für mich war auch das Treffen mit einer Freundin die jetzt seit einigen Jahren in Kanada wohnt und man sich natürlich nicht so oft sieht.

Um die Umgebung von Vancouver besser kennen zu lernen sind wir für eine Wanderung nach Whistler gefahren, bekannt als das Skigebiet der olympischen Winterspiele. Da es auch an dem Tag über 30 Grad hatte und man 2 Stunden hinfährt war die Wanderung genau während der heißen Stunden und entsprechend anstrengend. Ein Bergsee hat aber die Strapazen vergessen lassen.



Am dritten Tag ging es dann noch in ins Aquarium, wo man auch diversen Tiertrainings und Fütterungen zusehen kann. Natürlich gibt es da auch Unmengen an Fische, Quallen, Frösche usw.




Es gab auch einen Eindringling der sich einfach unter dem Zaun durchgequetscht hat.


Zum Abschluss des Tages ging es noch in den chinesischen Garten um die Seele ein wenig baumeln zu lassen.


Alles in allem eine schöne Stadt, man darf sich nur nicht zu viele Top-Sehenswürdigkeiten erhoffen, sondern sollte einfach die Stadt abgehen (oder radeln) und die Umgebung, die Stimmung und die kleinen Schätze bewundern.

Montag, 23. Juli 2018

Vancouver Island IV: Tofino und Pacific Rim NP

Neben Victoria ist die Touristenhochburg auf Vancouver Island die kleine Stadt Tofino. Direkt an der Westküste der Insel gelegen und mit Sandstränden und Wellen für die Surfer gesegnet hat sich hier aus einer Hippie-Oase eine touristische Stadt herausgebildet. Geholfen hat bestimmt auch der Pacific Rim Nationalpark, der mit riesigen Bäumen und Regenwäldern gespickt ist. Der NP ist eigentlich noch viel größer als nur der Teil um Tofino, wenn man zwei Wochen Zeit mitbringt und sich durch die Wildnis kämpfen will ist das der richtige Ort.

Auch wenn Tofino und die Umgebung wirklich sehr schön sind, hat sich mir der Hype nicht erschlossen. Viele andere Stellen bieten ähnlich schöne und sogar aus meiner Sicht schönere Landschaften und die Sandstrände sind bei 10 Grad Wassertemperatur auch mehr Deko. Haben halt ein gutes Marketing.

Noch ein paar Fotos, dass sich jeder selber ein Bild machen kann ;-)




Auf dem Weg zur Westküste sind wir auch an einer alten Sägemühle vorbei gekommen, die wirklich cool war. Die ist auch schon seit den 60ern still gelegt und würde auf den ungefähren Stand der 30er zurück gebaut. Ein Riesenteil und technisch sehr beeindruckend. Dabei ist das auch noch eine ausgesprochen kleine Anlage gewesen.




Zum Abschluss der Reise auf Vancouver Island haben wir noch die Sandskulpturenausstellung (tolles Wort) bewundert und die Parade zum Start der Badewannenrennenmeisterschaft (deutsch ist einfach cool) verfolgt.





Die jeweiligen Sieger standen zu Redaktionsschluss noch nicht fest ;)

Donnerstag, 19. Juli 2018

Vancouver Island III: Strathcona Park und der hohe Norden

Von Campbell River aus ging es landeinwärts in den Strathcona Park. Hier findet man alles was man landschaftlich sucht. Einen großen See und viele kleine, Berge, Flüsse und Wasserfälle.
Dementsprechend waren wir auch zwei Tage dort und haben das mal genauer unter die Lupe genommen.
Eine längere Wanderung ging am Fluss lang, an Wasserfällen vorbei zu einem Bergsee, mit fantastischem Wasser.

Für die weniger motivierten gibt es auch viele kleine Stellen wo man nur ein paar Schritte gehen muss und schon steht man in einer tollen Landschaft. Vor allem die Myra Falls sehen aus wie aus mystischen Zeiten mit Kaskaden von Wasserfällen und Wasser schimmernd wie in der Karibik.




Die meisten Besucher von Vancouver Island fahren nicht in den Norden, es hat dort daher viel weniger touristische Infrastruktur, aber man hat auch mehr Ruhe. Man hat sogar so viel Ruhe, dass uns am Campingplatz gesagt wurde, dass es dort einen Bären mit Jungen gibt. Man muss sich aber keine Sorgen machen, der Bär ist wohlgenährt :-)
Aber natürlich haben wir den Bären nicht gesehen, tatsächlich hab ich gar keinen Bären beim wandern angetroffen, obwohl ich meistens mein Bärenglöckchen vergessen habe.
Immerhin hatte ich ein paar schöne Ausblicke aufs Meer.



Freitag, 13. Juli 2018

Vancouver Island II: Von Victoria nach Campbell River

Kurze Erdkundestunde; Vancouver Island liegt recht schräg vor der kanadischen Küste (Von Nordwesten nach Südosten) Victoria liegt ganz im Süden und die Hauptverkehrsader und die größeren Städte liegen alle an der Ostküste. Wir folgen dieser Ader und machen immer mal wieder Abstecher nach Westen.
Von den Städten beeindruckten mich vor allem Duncan und Chemainus.
Duncan ist die Stadt mit den meisten Totems weltweit und natürlich auch den größten. Man kann einen netten Spaziergang durch die Stadt machen und die Totems ablaufen. Die Stadt selber ist auch ganz schnuckelig, weil nicht zu groß und hektisch. Außerdem gibt es Duncan auch den größten Hockeyschläger der Welt.




In Chemainus sind viele der Fassaden mit Bildern verziert. Entweder was historisches oder mit Bezug zum Gebäude sieht man. Daneben sind auch Bilder von Menschen, Tieren und den Tätigkeiten aus der Region zu finden. Man kann also quasi durch eine Outdoor-Galerie laufen.



Natürlich bietet Vancouver Island auch fantastische Landschaften mit Seen, Wasserfällen, Bergen und Meer. Im Idealfall alles auf einmal. Da wir derzeit auch das beste Wetter seit Jahren haben, kommt man schon in Versuchung auszuwandern.




Dienstag, 10. Juli 2018

Vancouver Island I: Victoria

Von Seattle aus ging es direkt nach Vancouver Island. Trotz bedenken muss ich sagen, dass die ganze Überfahrt auf der Fähre und mit Auto richtig gut funktioniert hat.
Die Fähre braucht dann gut 90 Minuten, aber man hat so tolle Ausblicke, dass die Zeit rasch vergeht.


In Victoria angekommen sind wir erstmal zum Hotel um danach noch die Stadt zu erkunden. Obwohl Victoria nur gut 80000 Einwohner hat ist sie die Hauptstadt von British Columbia. Ganz große Sehenswürdigkeiten hat die Stadt zwar nicht, ist aber sehr charmant und ist keine typisch nordamerikanische Stadt. Es gibt eine richtige Innenstadt in der jede Menge kleinere Läden sind. Fast schon europäisch :-)
Und natürlich gibt es einen Hafen und Chinatown, wo man eine besonders enge Gasse findet, die einige Geschäfte beheimatet.




Samstag, 7. Juli 2018

Zweiter Besuch und Seattle

Diese Woche kam mein zweiter Besuch an, trotz Stau und Verwirrung am Flughafen hab ich ihn aber doch noch gefunden.
Am Nachmittag ging es dann erstmal zu einem Ausflug in einen State Park, aber nix wildes, wir mussten ja Körner für den nächsten Tag sparen.

Am nächsten Tag war Seattle an der Reihe, bekannt die Space Needle, Microsoft, Starbucks und Amazon. Einen Tag war ich ja schon dort und konnte den erfahrenen Führer spielen.
Die Space Needle haben wir auch gleich morgens besucht und sind hoch gefahren, bevor der große Andrang los ging. Die Space Needle ist die Attraktion der Weltausstellung in Seattle gewesen und ist auch heute noch die bekannteste Sehenswürdigkeit der Stadt.



Im Anschluss sind wie noch über den Markt, berühmt für seine "Fischewerfer", geschlendert um im Nachgang eine Bootstour zu machen.
Zum Abschluss ging es noch zur Starbucks Roastery und nach Chinatown.





Insgesamt ist Seattle schon eine nette Stadt die auch einiges zu bieten hat. Leider bleiben einem auch die vielen Armen und Obdachlosen in Erinnerung, die doch sehr zahlreich für eine so reiche Stadt sind.

Eine Kuriosität hat aber auch Seattle - die Gum Wall. Es ist eine Ecke in der Nähe des Marktes wo man seinen Kaugummi an die Wand drückt, wieso man das macht weiß ich aber nicht. Bringt vermutlich Glück. Seltsamerweise hat sich aber niemand für die Fotos an die Wand gelehnt :-)


Donnerstag, 5. Juli 2018

Olympic-Halbinsel

Die Hälfte der Olympic-Halbinsel besteht aus dem Olympic Nationalpark. Welcher wiederum für seinen Regenwald bekannt ist. Die jüngeren Leser kennen die Gegend aber vor allem wegen der Twilight-Saga. Vampire habe ich aber keine gesehen, sind vermutlich im Sommer wo anders.

So ein Regenwald ist auch was ganz anderes als unsere heimischen Wälder. So ist dort der höchste Anteil an Biomasse zu finden, was vor allem an den gigantischen Bäumen liegt, aber auch der Boden ist komplett mit Sträuchern und Moos bedeckt. Selbst von den Ästen der Bäume hängen Flechten, Moos und anderes Grünzeug. Sieht alles in allem recht verwunschen aus.




Neben dem Regenwald hat es dort auch noch hohe Berge, weshalb überhaupt der viele Niederschlag zu Stande kommt. Um auf die Berge zu kommen musste ich erstmal durch die Wolken fahren um oben einen blauen Himmel anzutreffen und auf die Wolken herabzublicken.


Fast schon obligatorisch muss der geschmolzene Schnee und der Regen ja irgendwie runter und es bilden sich dadurch Wasserfälle, wie dieser in drei Fälle aufgeteilte.


Zum Abschluss habe ich noch die Unabhängigkeit von der englischen Krone gefeiert und dafür einen netten Campingplatz am See vor den Toren Olympias (Hauptstadt von Washington) gefunden.